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IRONMAN European Championships Finland – Platz 9 in Kuopio-Tahko

Die Welt ist in Bewegung. Das gilt auch für den Triathlon-Rennkalender. Corona wirbelt einiges durcheinander, aber auch ohne Corona wäre ordentlich Bewegung im Renngeschehen der großen Player IRONMAN und Challenge / PTO. Immer mehr Rennen werden zu reinen Age-Grouper-Veranstaltungen. Der Rennkalender der PROs minimiert sich und oft gibt es reine Frauen- bzw. Männer-Rennen. So auch bei den diesjährigen Eurpoameisterschaften. In den letzten Jahren fand die EM immer in Frankfurt statt – so auch in 2021, aber eben nur für die männlichen Athleten. Wir Mädels durften in den Genuss eines neuen Wettkampf-Ortes und der Erstaustragung eines neuen Rennens kommen: Dem IRONMAN Finland in Kuopio-Tahko.
Okay, eine Anreise nach Frankfurt wäre einfach, vor allem kostengünstiger gewesen. Aber wie schrieb ich in meinem letzten Beitrag noch so schön: Triathlon-Lifestyle bedeutet für mich auch, neue Orte und Länder kennenzulernen. Also, auf nach Finnland… weit hoch in den Nord-Osten!

Ich war zuvor schon mal einen Tag in Helsinki, aber mehr hatte ich von Finnland noch nicht kennengelernt. Ich war gespannt! Nach unserem stressigen, menschenvollen, lärmenden Aufenthalt in Gdynia ging es mit dem Flieger nach Turku. Nach einer Übernachtung fuhren wir am nächsten Morgen mit dem Mietwagen ca. 500 km weiter ins Landesinnere zum Wettkampfort Kuopio-Tahko. Die Ankunft an dem wider Erwarten beschaulichen Flughafen – es gab nur ein Gepäckband!! – war wohltuend. Die Fahrt in unsere Unterkunft ebenso: Kein Stau, keine Menschen, nur Bäume und gute Luft. Wir freuten uns auf mehr davon. Angekommen in unserem typischen finnischen Ferienhaus, trafen wir uns am Abend mit Vereinskollegen, die mit dem Wohnmobil angereist waren, zum Essen. „Wo sind die denn alle?“, fragte sich Sascha und meinte damit die Absenz an üblichem Trubel, an Athleten und Betreuern an diesem Wettkampfort, wo in 4 Tagen das große Rennen steigen soll. „Ja, und wo ist denn überhaupt das Zentrum dieses Ortes?“ stimmte ich seinem Eindruck zu. Doch wer in Tahko einen richtigen Ortskern sucht, wird enttäuscht. Der Ort ist mehr eine Ansammlung an Hotels und Ferienhäusern, 2 Supermärkten und einer überschaubaren Anzahl an Restaurants. Halt für den Wintersport gemacht! Im Sommer, so scheint mir, ist dort eher tote Hose. Doch wer braucht schon viel Trubel vor einem IRONMAN? Es ist doch einfach entspannend, wenn man ohne großen Stress direkt von der Haustüre aus losradeln, laufen und schwimmen kann!

Mein Körper hatte sich besser vom IRONMAN 70.3 Gdynia erholt, als zuvor gedacht und ich freute mich auf das Rennen. Leider versprach die Wetterprognose auch diesmal nichts Gutes. Ab 12 Uhr war starker Regen angesagt für den Rest des Tages. Dafür war der See am Raceday wärmer als die Tage zuvor. Mit Wetsuit ging das PRO-Damenfeld als erstes auf die Strecke, mit 15 Minuten Abstand zum Rest des Feldes. Der See hat eine unerwartet dunkelbraune Farbe. Nicht ekelig, aber man sieht unter Wasser einfach nichts und das Wasserschattenschwimmen wird dadurch erschwert. Doch das war nicht weiter relevant, da ich eh wieder den Anschluss verpasst hatte und Probleme mit einem höheren Schwimmtempo hatte. Also schwamm ich nahezu die kompletten 3,8 km alleine. An Position 8 wechselte ich auf mein Rad. Der Kurs war mit welligen 1.100 Höhenmetern ausgeschrieben. Doch nach den zwei zu fahrenden Runden (Wendepunkt) hatte ich deutlich mehr Höhenmeter auf der Uhr, nämlich weit über 1.400 hm. Wenn man hier mal einen Vergleich schlagen sollte zum Rennen in Frankfurt, wo die Radstrecke durch die Metropole sowie die Vororte, aber auch einigen ländlicheren Gegenden geht, so wird auf dieser finnischen Variante der EM nicht viel Abwechselung geboten. Dafür aber unendlich viel Natur, viele Seen, Ruhe, Ruhe, Ruhe. Man kann sich also voll und ganz aufs stetige Pedallieren fokussieren! Der Wettergott hatte vorerst ein Einsehen. Auf dem Rad blieben wir noch trocken.

Hinein in die Laufschuhe! Die ersten Meter waren ungelenk wie fast immer. Dann kommt der bereits müde Körper etwas ins Rollen; zumindest so lange, bis der erste Monsterberg auf einen wartet. 4 Runden waren zu laufen, was bedeutete, 4 mal den Anstieg am Zielbereich hoch. Ich habe mich diesmal ausnahmsweise von der Laufstrecke überraschen lassen, das heisst, ich habe sie im Vorfeld nicht abgelaufen oder abgefahren. Ich habe nur Stimmen gehört, die sagten: „Oh mein Gott, diese Laufstrecke ist ja nirgends flach!“ Also so gar nicht mein Ding, wenn es um schnelle Zeiten gehen soll. Aber landschaftlich ist die Laufstrecke wirklich sehr schön. Um die Schuhwahl machte ich mir etwas Sorgen: Die HOKA Carbon X haben nicht gerade ein tolles Profil für Grip auf Gravel und Schlamm. Doch die langen Abschnitte auf dem fein-schottrigen Untergrund waren trotz des starken Regens, der uns dann doch noch einholte, gut zu laufen. Chapeau an die vielen Betreuer und Helfer an der Strecke, die bei Starkregen, nass bis auf die Unterhose, einen super Job machten. So auch mein Uli, der später meinte: „Irgendwann war mir dann alles egal…!“

Nicht nur aufgrund des Regens, mehr noch weil meine Mitstreiterinnen mir dicht auf den Fersen waren, machte ich die letzten Kilometer noch mal Gas und finishte auf Platz 9 nach 9:35:08 Stunden. Es fühlte sich sehr gut an, die erste Langdistanz in 2021 endlich ins Ziel gebracht zu haben. Auf meinem Langdistanzkonto habe ich nun Finish Nummer 24 verbucht. Ich hoffe, in diesem Jahr noch die 25. zu finishen!

  1. Laura Philipp 8:38:29 Std.
  2. Jocelyn Mccauley 8:59:26 Std.
  3. Imogen Simmonds 9:02:52 Std.
  4. Tiina Pohjalainen 9:15:42 Std.
  5. Heini Hartikainen 9:17:23 Std.
  6. Svenja Thoes 9:17:44 Std.
  7. Katharina Grohmann 9:24:45 Std.
  8. Tara Grosvenor 9:29:37 Std.
  9. Verena Walter 9:35:08 Std.
  10. Alena Sinay 9:36:55 Std.