Austria-Triathlon Podersdorf – Sieg über Die Langdistanz Mit Neuem Streckenrekord
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Austria-Triathlon Podersdorf – Sieg über die Langdistanz

Eigentlich hatte ich mich in diesem sonderbaren Corona-Jahr ganz gut eingerichtet, hatte mir eigene Challenges kreiert und ich vermisste die fehlenden Rennen nicht so extrem. Der Sport macht auch ohne Rennen Spaß. Nach meinem Laufabenteuer „Ruhrtalradweg“ und meiner bisher längsten Radtour – einmal rund um das Sauerland – war ich kurz davor, mich der berühmten Everesting-Challenge zu stellen. Doch dann las ich im Internet vereinzelt wieder von Triathlon-Rennen und sah glückliche Finishline-Gesichter; da hatte mich das Fieber dann doch wieder gepackt und ich recherchierte online nach Möglichkeiten, wieder selbst an der Startlinie zu stehen. Mmmh, in Österreich, genauer gesagt in Podersdorf am See, gibt es sogar die Möglichkeit über die Königsdisziplin, die Langdistanz, zu starten. Meine Anmeldung geschah also spontan aus dem Bauch heraus. Nicht ganz 5 Wochen Zeit hatte ich noch für eine spezifische Vorbereitung. Da ich ja nicht völlig untätig war und ich mich gut fühlte, war der Zeitraum völlig ausreichend, um fit und gut trainiert an der Startlinie zu stehen. Viel mehr Sorgen machte ich mir darüber, ob das Rennen nun wirklich stattfinden würde, welche Einbußen wir als Athlet, dank Covid19, in Kauf nehmen müssten, und ob ich die Vorbereitung ohne krank zu werden überstehen würde. Denn der Sommer verabschiedete sich allmählich und der Herbst bringt nun auch so langsam wieder die obligatorische Erkältungszeit mit sich.
Mein Sponsor ABUS war inzwischen auch nicht untätig und hat einen richtig guten TT-Helm auf den Markt gebracht. Dieser ist noch nicht im Handel, doch ich durfte ihn schon testen und im Rennen fahren. Demnächst wird es zu dem aerodynamischen Helm auch das passende Visier geben!

Der Rennkurs in Podersdorf ist flach. Sowas von flach! Doch wo flach, da Wind. Es kann also stürmisch werden, nicht nur beim Radfahren, auch beim Schwimmen. Doch die Wetterprognose versprach einen Sahnetag! Wenig Wind und Sonne satt mit Temperaturen bis zu 29 Grad. Nicht schlecht für einen Tag Anfang September. Das Schwimmen im Neusiedlersee erfolgte am Rennsamstag in zwei Wellen und in diesen Wellen starteten die Athleten im 5-Sekunden-Takt. Der See ist besonders: er ist ein Steppensee und besitzt keinen Abfluss, der in ein Meer mündet. Die tiefste Stelle misst nie mehr als 2 Meter. Da der See vom Regenwasser gespeist wird und durch Verdunstung entwässert wird, ist der Wasserstand im Sommer extrem niedrig. Auf der gesamten Schwimmstrecke kann man stehen. Doch wer durch den See läuft statt schwimmt, der wird disqualifiziert. Auf den Badekappen ist die Startnummer notiert, sodass die Kampfrichter die Möglichkeit haben, eventuelle Sünder auf frischer Tat zu ertappen. Zwei Runden waren zu bewältigen. Durch den sandig-lehmigen Untergrund ist das Wasser so trübe, dass man seine Hand vor dem Körper nicht eintauchen sieht. Das macht die Orientierung nicht einfacher.

Die Radstrecke habe ich vor dem Rennen natürlich mit dem Rad besichtigt. Als ich so durch die Felder und die Weinreben fuhr, dachte ich: „Puhhh, wer raucht sich denn da einen Joint?“ Dieser Geruch, oder besser gesagt Gestank war sehr häufig wahrzunehmen. Dann traute ich meinen Augen nicht! Dieses hohe Unkraut auf den Feldern war HANF! Die Wettkampfstrecke führte durch unzählige Hanfplantagen. Das ist ja mal lustig. Nun machte ich mir Gedanken, ob ein Zuviel an Ein- und Ausatmen meine Leistung beeinträchtigen könnte! Eine schmerzlindernde Wirkung wäre ja gut, eine einschläfernde eher nicht so gut. Aber die Bedingungen sind ja für alle gleich. Die äußerst flache Strecke war am Renntag 6 mal zu durchfahren, um auf die 180 km zu kommen. Ich ahnte anhand meines Ø-Tempos im Training schon, wie schnell der Kurs sein könnte. Das machte Lust auf den Renntag!
Auch die Laufstrecke konnte ich zuvor begutachten und hatte für den Renntag den gehörigen Respekt. Schatten war definitiv Mangelware. Die Runde führte auch über lange Schotterpassagen, die bei einsetzender Ermüdung das Laufen erschweren können. 4 Runden galt es zu bewältigen. Drei Verpflegungsstellen gab es auf einer Runde. Für mich, bei der angekündigten Hitze, zu wenig.

Renntag: Ich rechnete mit einem langsamen Schwimmen. Denn die Zeiten aus den vergangenen Jahren waren nicht schnell. Doch wir hatten gute Bedingungen. Es durfte mit Neopren geschwommen werden und der See war vergleichsweise ruhig. Nach 57:14 Minuten kam ich aus dem Wasser. Bei angenehm warmen Temperaturen ging es auf’s Rad. Die erste Runde lief super, ich erreichte den ersten Verpflegungsstand. Die Wasserflaschen, die gereicht wurden (dank Corona waren es andere als sonst), waren nicht gut zu handeln. Zuerst musste ich den Verschluss selbst öffnen, dann das Wasser in meinen Tank füllen. Dies klappte aufgrund des weichen Materials nur bedingt. Nachdem ich mit dem Befüllen fertig war, ließ ich die Flasche fallen. Dann kam plötzlich eine Verwarnung vom Kampfrichter: Littering… ich hätte die Flasche zu spät entsorgt. Kurze Diskussion… nur eine Verwarnung. Danke. Die Litter-Zone war definitiv viel zu kurz!!! Man muss den Athleten schon die Chance geben, im Vorbeifahren, die Trinkbox aufzufüllen, finde ich! Ich hatte mich noch nicht wieder ganz beruhigt, da fuhr ich über einen kleinen Huckel, da passierete es: ein „Hoppalaa“, wie der Kommentator des Live-Streams es so schön bezeichnete. Mein Trinksystem verabschiedete sich gen Asphalt. Begleitet mit einem lauten Krach lag es nun auf der Straße, samt Wahoo-Tacho. Natürlich habe ich angehalten und meine Trinkbox wieder eingesammelt. Irgendwie muss ich beim Befüllen zu viel Druck auf das System ausgeübt haben, dass es sich so schnell lösen konnte. Shit happens! Der Rest des Rad-Parts verlief aber ohne große Vorkommnisse, außer dass der Wind von Runde zu Runde doch deutlich zunahm. Nach schnellen 4:37:17 Std. erreichte ich die zweite Wechselzone. Die Führung (soweit man es mit den unterschiedlichen Startzeiten überblicken konnte) hatte ich bereits in der ersten Radrunde übernommen und hatte diese ganz gut ausbauen können. So lief ich mein Tempo und versuchte einen Rhythmus zu finden. Ich merkte schon auf den Passagen mit Rückenwind, dass mir die Hitze Probleme bereiten könnte. Kühlung war also sehr wichtig. Ich gebe zu, dies hätte ich durch Eigenverpflegung etwas besser planen sollen. Denn die drei Verpflegungspunkte vom Veranstalter reichten mir nicht aus. Außerdem verlor man durch die Corona-bedingte Selbstbedienung viel Zeit. Ein Stehenbleiben war im späteren Rennverlauf unumgänglich, um ausreichend Flüssigkeit aufnehmen zu können. Runde 2 und Runde 3 verbrachte ich dann gedanklich nur damit, ob ich plötzlich hinter einem Busch verschwinden muss, oder ob ich weiterlaufen kann. Meine nicht wegzudiskutierenden Darmprobleme endeten dann doch spontan im Gebüsch, da an der Stelle gerade kein Dixiklo zu Stelle war. Ein Boxenstopp auf der Laufstrecke ist immer sehr undankbar, da man doch beträchtlich an Zeit einbüßt. Shit happens – Vol.2. Die letzten 15 Kilometer machten dann keinen Spaß mehr. Ich ersparte mir den Blick auf meinen Schnitt, da dieser mehr und mehr nachließ. Aber das ist Langdistanz – wenn es nicht hart wird, ist man noch nicht in der Nähe des Ziels. Nach 3:11:31 Stunden Laufzeit erreichte ich als Siegerin die Finishline!!! Was für ein Moment. Dass die Laufstrecke leider deutlich zu kurz war, schmälerte meine Freude zu diesem Zeitpunkt in keinster Weise. Eine Endzeit von 8:49:02 Stunden hört sich mega an. So ganz vergleichbar ist die Zeit leider nicht, doch meine persönliche Bestzeit hätte ich dennoch geknackt. Und das ist es, was zählt und mich stolz macht. Triathlon – DEINE persönliche Challenge eben.

Herzlichen Dank an das gesamte Team rund um Daniel Döller, die es in diesen komischen Zeiten geschafft haben, ein großes Rennen auf die Beine zu stellen und den Athleten ihren persönlichen Finishline-Moment geschenkt haben! Und mal wieder einen großen Lob an meinen Partner Uli, der meine Launen vor dem Rennen ausgehalten hat und mich während des Rennens unterstützt hat.

  1. Walter, Verena
    0:57:14 / 4:37:17 / 3:11:31 // 08:49:02 Std.
  2. Krivankova, Simona
    1:07:29 / 4:51:19 / 2:56:44 // 08:58:22 Std.
  3. Stevens, Alena
    0:59:14 / 4:49:33 / 3:14:06 // 09:06:29 Std.