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IRONMAN 70.3 Marbella – Abschluss einer tollen Wettkampfreise auf Platz 7

Der Blick aus dem Flugzeug beim Landeanflug auf Malaga war landschaftlich schon mal vielversprechend: viele Hügel, in denen man sich als Ausdauerathlet gut austoben kann. Mit dem Mietwagen fuhr ich von Malaga weiter Richtung Sierra Nevada mit dem Ziel Granada. Wäre ich ein Emoji, dann hätte ich diese fetten goldenen Sterne in den Augen gehabt, als ich zum ersten Mal die schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada erblickt habe! Woowww! Was für ein majestätischer Anblick. Und meine Unterkunft in Granada lag genau am Rande dieses gigantischen Gebirges. Die mir bevorstehende Woche hielt viele neue Erkundungen und Abenteuer für mich bereit.

Das größte Problem eines trainingshungrigen Triathleten auf Reisen ist die Suche nach einem geeigneten Pool für das Schwimmtraining. Die routinemäßige Abfrage von Google hatte ergeben, dass es mindestens zwei Pools in der über 200.000-Einwohner-Stadt gibt. Das Unibad mit seiner 50-m-Bahn sah auch vielversprechend aus. Doch der Name verrät es schon… „Uni“ ist auch nur für Mitglieder jener und nicht für das Volk. Nach einer halben Stunde Autofahrt quer durch die überfüllte Großstadt fuhr ich zum anderen mir bis dato bekanntem Pool. Das Parken in Zielnähe gestaltete sich schon schwierig, doch das Auffinden des Schwimmbades war eine noch größere Herausforderung. Mitten in der City neben Wohnblocks und Hochhäusern war an der angegebenen Adresse kein Pool ausfindig zu machen. So langsam war ich genervt. Doch dann öffnete sich eine Haustür eines Wohnhauses und es drangen mit bekannte Geräusche und ein dezenter Chlorgeruch entgegen. Das gibt es doch nicht… dort im Keller des Wohnhauses war ein kleiner 25-m-Pool versteckt. Eine Kasse und einen Eingangsbereich gab es nicht, man stand sozusagen direkt am Becken. Die Halle war allerdings überfüllt mit kleinen Kindern, Eltern und diversen Schwimmgruppen. Man muss mir meine Verzweifelung angesehen haben. Ein mitfühlender Einheimischer sprach mich an, ob ich denn Schwimmen wolle? Kein Problem, ich sollte doch gerne eintreten. Da habe ich aber Glück gehabt, mein Schwimmtraining war gerettet. Und meine exzessive Suche nach dem kühlen Nass schien mir einen Booster gegeben zu haben: noch nie bin ich meine 100er so schnell geschwommen. Oder sollte das Becken etwa doch keine 25 m lang sein? Meine super Zeiten lagen natürlich an einem viel zu kurzen Pool! Um einen Intensivkurs in Sachen Rollwende zu machen war dieses Becken vielleicht gut, aber nicht für mein Schwimmtraining. Die Suche war also noch nicht zu Ende. Es sollte sich später herausstellen, dass ganz in der Nähe meiner Unterkunft ein passables 25-m-Indoor-Becken lag. Manchmal liegen die Lösungen näher als man denkt – man muss sie halt nur erkennen.

Das Klima in Granada war definitiv ein anderes als auf den Azoren. 40 Grad zur Mittagszeit sind in Granada keine Seltenheit. Gut, dass man sich dann mit dem Rad in die Berge verziehen kann. Die höchstgelegene Straße Europas zum Pico del Veleta (3393 m) war natürlich ein Muss. Mit dem Auto kommt man auf eine Höhe von bis zu 2550 m. Ab dort versperrt eine Schranke die Straße, die man mit dem Rad aber passieren darf. Doch der Straßenbelag wird ab dort echt rumpelig. Nach einer kurzen Zeit wurde meine Weiterfahrt leider durch ein Schneefeld auf der Straße verhindert. Ich machte mich auf den Rückweg in den Brutkessel der Metropole, denn auf Wandereinlagen hatte ich heute keine Lust. Eine kleine Schleife hing ich noch an meine Tour dran, ohne zu wissen, was mich noch erwarten sollte. Insidern wird der Name dieses kleinen Passes vielleicht etwas sagen: Alto de Hazallanas. Meine anfängliche Hoffnung, dass es nur am Anfang steil los geht, konnte ich schnell begraben. Den ca. 7 km langen Anstieg fuhr ich mit meinem Zeitfahrrad in Schlangenlinien hoch und hoffte, nicht einfach aufgrund zu niedrigen Tempos vom Rad zu fallen.

Eine weitere Herausforderung für einen trainierenden Triathleten-Touristen in Spanien ist die Nahrungsaufnahme. Der Südländer hat klimabedingt einfach einen anderen biologischen Rhythmus als ein Nordeuropäer. Und als Traithlet ist es durchaus schwierig, sich diesem Rhythmus anzupassen, denn nach einer Radtour hat man einfach Hunger. Doch immer zu jener Zeit, als mein Magen seinen Unmut laut zur Äußerung brachte, lagen die spanischen Köche noch entspannt bei ihrer Siesta. 20 Uhr, teils 20:30 Uhr ist das früheste, wann man wieder mit einer geöffneten Küche rechnen kann.

Aber mit der richtigen Einstellung zu diesem Trip lassen sich die ein oder anderen Hindernisse mit einem Lächeln meistern. Dass dieser Aufenthalt kein typisches Trainingslager würde, war mir klar. Neben „Swim, bike, run, eat, sleep, repeat“ kommt auch noch „organize“ und „changing plan“ hinzu.
Nach gut einer Woche ging es weiter nach Marbella, wo am darauf folgenden Wochenende der IRONMAN 70.3 Marbella stattfand. Meine Erwartungen an den beliebten Urlaubsort waren anders – ich hatte es mir wie Calella, nahe Barcelona vorgestellt – so sollte ich von Marbella überrascht werden. Golfplätze und Yachten mit dem entsprechendem Publikum beherrschten das Bild, was die Athmosphäre jetzt nicht unbedingt sympathischer machte. Als Ausgangspunkt fürs Radfahren eignet sich Marbella auch nicht wirklich, da sich das Gebirge an der Küste negativ auf die Straßenvielfalt auswirkt. Dennoch hat die Gegend natürlich auch ihre schönen Seiten. Das Hinterland, wo es schlagartig ruhiger zugeht, ist sehr schön.

Raceday: Die Wassertemperaturen erlaubten ein Schwimmen mit Neopren. Mit einem mittlerweile gewohnt großem Rückstand wechselte ich auf das Rad. Die Radstrecke war ich zuvor nur mit dem Auto abgefahren, hatte also nicht wirklich ein Gefühl dafür, wie sich die bergigen Passagen anfühlen würden. Trotz der zahlreichen Höhenmeter ist der Kurs technisch nicht anspruchsvoll, was mich in den Abfahrten nun wieder vor das Problem der unzureichenden Übersetzung brachte. Bergab hätte ich noch gerne noch mehr Druck aufs Pedal gebracht. Ein größeres Blatt wäre die Lösung. Die Laufstrecke führte an der Promenade entlang und war angenehm zu laufen. Auf Platz 7 konnte ich mich nach einem für ich zufriedenstellenden Lauf ins Ziel retten.

Ergebnisse

  1. Nikki Bartlett
    29:34 / 2:34:38 / 1:24:02 / 4:32:41 Std.
  2. Svenja Thoes
    29:35 / 2:38:57 / 1:24:08 / 4:37:05 Std.
  3. Federica De Nicola
    29:34 / 2:36:26 / 1:29:11 / 4:40:25 Std.
  4. Olivia Mitchell
    27:48 / 2:49:02 / 1:27:56 / 4:48:50 Std.
  5. Debbie Greig
    29:33 / 2:47:35 / 1:27:57 / 4:50:21 Std.
  6. Tara Grosvenor
    29:33 / 2:51:16 / 1:25:10 / 4:51:04 Std.
  7. Verena Walter
    31:00 / 2:44:35 / 1:31:20 / 4:52:03 Std.
  8. Katharina Krüger
    26:45 / 2:46:35 / 1:34:48 / 4:52:40 Std.